Ein Kunstschwarm besteht aus mehreren Pfund Bienenmasse und einer begatteten Königin und ist somit ein vollkommener Neuanfang für ein Bienenvolk. Das Einschlagen eines solchen Kunstschwarms ermöglicht es, den gesamten Wabenbau zu erneuern, weshalb dies ideal für die Sanierung nach einer Krankheit ist. Auch bei der Umstellung der Imkerei auf Biozertifizierung haben sich Kunstschwärme bewährt.
Im Portrait: Die Carnica-Biene
Als Unterart der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) war die Carnica-Biene ursprünglich nur südlich der Alpen anzutreffen. Nach dem zweiten Weltkrieg breitete sie sich aber aus und ist nun die am weitesten verbreitete Art in Deutschland und Österreich. Die Dunkle Europäische Biene hat die Carnica-Biene dabei weitestgehend verdrängt. Dies gelang ihr insbesondere, weil sie größere Völker bildet und dadurch mehr Honig einträgt, was sie unter Imkern beliebt macht.
Bekannt ist die Carnica-Biene unter vielen Namen: Kärtner oder Karst-Biene, Kapartenbiene, aber auch Krainer, Banater oder Niederösterreichische Biene. Sie gilt als sehr sanftmütig und hat keine Probleme mit heißen Sommern und kalten Wintern. Nur Feuchtigkeit und das wechselhafte Meeresklima verträgt sie nicht. In England und Frankreich ist sie deshalb kaum vertreten. Im Frühjahr wird sie etwas später aktiv als die Buckfast-Biene, bringt aber ebenfalls große Erträge ein.
Welche Ausstattung muss vorhanden sein, ehe die Bienen kommen?
Beim ersten Mal ist das Einschlagen eines Kunstschwarms noch etwas ungewohnt, aber mit etwas Übung klappt es bald wie von selbst. Nehmen Sie sich vor dem Eintreffen des Kunstschwarms ausriechend Zeit, um alles vorzubereiten und sich und den Bienen beim Einschlagen unnötigen Stress zu ersparen. Auch im örtlichen Imkerverein gibt es sicherlich viele Imker, die Ihnen gerne weiterhelfen.
Wenn dies Ihr erster Schwarm ist, benötigen Sie die nötige Grundausrüstung: Einen Smoker, einen Stockmeißel und eventuell einen Schutzanzug oder Imkerhut. Anstelle eines Smokers erfüllt auch eine klassische Imkerpfeife ihren Zweck. Allerdings sie deutlich unpraktischer im Handling, da Sie sie zwischen den Zähnen halten müssen. Der Stockmeißel ist Ihr Allzweckwerkzeug als Imker, den Sie oft benötigen: Beispielsweise, wenn Sie Zargen voneinander lösen oder Rähmchen aus einer Zarge trennen. Wählen Sie deshalb ein Modell, welches Sie angenehm halten können. Zuletzt benötigen Sie zum Einschlagen eines Kunstschwarms noch einen einfachen Wassersprüher. Hier reicht ein einfaches Modell, das Sie in jedem Gartencenter oder Blumenladen bekommen.
Auch eine leere Beute muss vorhanden sein. Da der Kunstschwarm nicht mit Rähmchen kommt, ist das Maß der Beute nicht wichtig. Wählen Sie hier das Format, mit dem Sie langfristig arbeiten wollen.
Wie muss die neue Beute vorbereitet werden?
Haben Sie die leere Beute mit einer Schutzlasur gestrichen, muss sie vor dem Einschlagen der Bienen einige Tage auslüften. Bereiten Sie auch den finalen Standort vor und platzieren die Beute dort, wo sie langfristig bleiben wird. Spätere Umzüge würden die Bienen unnötig stressen, was bei einem Kunstschwarm zum Verlust der Königin führen kann.
Der Kunstschwarm wird ohne Rähmchen geliefert, weshalb Sie diese einsetzen müssen. Ein oder Zwei Rähmchen mit ausgebauten Mittelwänden in der Mitte der Zarge beschleunigen den Beginn der Eiablage der Königin. Auf beiden Seiten davon hängen Sie Rähmchen mit Mittelwänden ein, und noch weiter außen Rähmchen mit Anfangsstreifen. Ein oder zwei Futterwaben helfen den Tieren in den ersten Tagen, anzukommen.
Der Kunstschwarm
Wir züchten und verschicken ausschließlich gesunde, robuste Tiere. Regelmäßige amtstierärztliche Untersuchungen belegen dies. Vor dem Versand erfolgt eine letzte Überprüfung, so dass Sie auch ein gültiges Gesundheitszeugnis erhalten. Da wir eng mit einer Spezialspedition zusammenarbeiten, die den Tiertransport übernimmt, können wir Ihnen eine Lebendgarantie aussprechen: Die Bienen werden sie lebend erreichen.
Der Kunstschwarm besteht aus 1,5kg Bienenmasse und einer jungen, belegstellenbegatteten Weisel. Vor dem Versand erfolgt eine Behandlung mit Milch und Oxalsäure gegen Varroamilben, so dass sie diesen Schritt nicht mehr durchführen müssen.
Da die Tiere ohne Futterwaben zu Ihnen kommen, benötigen Sie am Anfang eine Zufütterung. Bis auf das Auffüllen des Futterbehälters brauchen sie zudem absolute Ruhe, um wirklich in ihrer neuen Beute anzukommen. Bei einer Fütterung mit Sirup benötigen die Bienen eine ausreichende Menge Ästchen im Futterbehälter, an denen sie wieder herausklettern können, um nicht zu ertrinken.
Wann erfolgt die erste Honigernte?
Nach dem Einschlagen ist Geduld gefragt. Wenn Sie den Kunstschwarm früh im Jahr erhalten und Region und Trachtlage stimmen, können Sie im Herbst mitunter schon Honig ernten. Dies ist aber nicht die Regel. Wichtiger als eine Ernte im ersten Jahr ist, dass das Volk gut über den Winter kommt. Im nächsten Jahr wird es dann als starkes Wirtschaftsvolk einen guten Honigertrag einbringen.
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